Sicherungsmuttern

Sicherungsmuttern - Funktion, Montage, Varianten

Sicherungsmuttern, auch bekannt als Schraubenmuttern, sind eine Art von Sechskantmuttern mit einem Innengewinde, die zur Befestigung von Schrauben oder Gewindebolzen verwendet werden. Herkömmliche Muttern dieser Art haben jedoch den Nachteil, dass sie sich im Laufe der Zeit oder durch bestimmte Einflüsse wie Feuchtigkeit, Reibung oder Stöße lockern oder lösen können.

Sicherungsmuttern hingegen erzeugen eine zuverlässige Schraubverbindung, die fest sitzt und lange hält. Sie werden auch als Stoppmuttern bezeichnet und umgangssprachlich oft als selbstsichernde oder selbsthemmende Muttern bezeichnet.

Funktionsweise selbstsichernder Muttern

Die verbindende Wirkung von selbstsichernden Muttern beruht auf einem Klemmteil, das sich in einer ringförmigen oder kegelförmigen Erhöhung auf der Ober- oder Unterseite der selbsthemmenden Mutter befindet. Aus diesem Grund werden selbstsichernde Muttern auch als Sechskantmuttern mit Klemmteil bezeichnet.

Sicherungsmuttern - Funktion, Montage, Varianten

Das Klemmteil einer selbstsichernden Mutter besteht aus einem Kunststoffring, der durch das Anziehen der Mutter vom Innengewinde verformt wird und so einen Abschluss bildet, der sich nicht von selbst lösen kann. Bitte beachten Sie jedoch, dass das Plastikklemmteil nicht hitzebeständig ist. Für höhere Temperaturen sind Ganzmetall-Sicherungsmuttern erhältlich.

Anwendungsbereiche selbstsichernder Muttern

Selbstsichernde Muttern werden in verschiedenen Bereichen eingesetzt, wie zum Beispiel im Gerüst- und Maschinenbau, im Holzbau, zur Absicherung von Metallkonstruktionen und auch bei Elektrogeräten. Ein besonderes Einsatzgebiet ist der Kfz-Bereich, wo Schraubenmuttern vor allem zum Schutz vor Vibrationen verwendet werden.

Allgemein können Schraubenmuttern zusammen mit verzinkten und galvanisch verzinkten Normschrauben, Sechskantschrauben, Zylinderschrauben, Senkschrauben, Linsenschrauben sowie mit Unterlegscheiben und Gewindestangen DIN 975 eingesetzt werden.

Montage selbstsichernder Muttern

Die Montage selbstsichernder Muttern ist einfach und erfolgt wie bei herkömmlichen Muttern. Bitte beachten Sie jedoch, dass selbstsichernde Muttern nur einmal verwendet werden sollten, da das Klemmteil beim Lösen der Mutter beschädigt werden kann und somit die Sicherungswirkung verloren geht.

Selbstsichernde Muttern sind Verbindungselemente, die ohne zusätzliche Verbindungselemente auskommen. Sie benötigen beispielsweise keine Sicherungsbleche oder Unterlegscheiben. Um sie zu montieren, wird jedoch ein Sechskantschlüssel mit der korrekten Schlüsselweite für das jeweilige Innengewinde benötigt, da Stoppmuttern von Hand nicht sicher angezogen werden können. Es ist ratsam, selbstsichernde Muttern fest anzuziehen, bis deutlicher Widerstand zu spüren ist, um eine zuverlässige Verbindung zu gewährleisten.

Das bedeutet jedoch nicht, dass Schraubenmuttern nicht entfernt werden können. Auch das ist mit dem passenden Sechskantschraubenschlüssel problemlos möglich. Das verformte Klemmteil kann jedoch danach nicht mehr seine vollständige Wirkung erzielen und kann leider nicht ausgetauscht werden. Daher sollten Muttern mit Klemmteil nach einmaligem Gebrauch nicht wiederverwendet werden.

Es gibt verschiedene Arten von selbstsichernden Muttern, die sich in Anwendungsbereich, Form und Material unterscheiden lassen. Verzinkte oder galvanisch verzinkte Schraubenmuttern sind für den Innenbereich ausreichend, während für den Außenbereich Varianten aus Edelstahl A2 oder A4 empfohlen werden, da sie einen langanhaltenden Korrosionsschutz bieten.

Selbstsichernde Muttern sind entweder mit einem Regelgewinde oder einem Feingewinde erhältlich und werden in Deutschland nach DIN-Normen standardisiert. Es gibt einige gängige Varianten sowie spezielle Modelle für bestimmte Verwendungszwecke.

Ganzmetall-Sicherungsmutter nach DIN 980

Die Sicherungsmutter nach DIN 980 ist mit einem Metallklemmteil und einem metrischen Regelgewinde ausgestattet. Beim Anziehen wird die Schraube in das eingesetzte Metallklemmteil eingefasst. Eine Sicherungsmutter mit Metallklemmteil eignet sich besonders für Schraubverbindungen, die höheren Temperaturen standhalten müssen, da ein Plastikklemmteil bei Hitze schmelzen kann.

Wichtig bei der Montage: Auf der Unterseite der Mutter befindet sich ein Dreieck, das beim Anziehen der Schraubenmutter DIN 980 nach unten zeigen muss, um eine zuverlässige Selbstsicherung zu gewährleisten.

Sicherungsmutter DIN 982

Die Sicherungsmutter nach DIN 982 ist eine selbstsichernde Mutter mit einem Polyamidklemmteil und hoher Form. Sie ist mit einem metrischen Feingewinde ausgestattet.

Sicherungsmutter DIN 985

Die Sicherungsmutter DIN 985 verfügt ebenfalls über ein Plastikklemmteil aus Polyamid und ist in niedriger und hoher Form mit Regel- oder Feingewinde erhältlich.

Sicherungshutmuttern DIN 986

Die selbsthemmende Hutmutter nach DIN 986 verfügt über ein Plastikklemmteil in niedriger Form und ist mit Fein- oder Regelgewinde erhältlich. Hutmuttern sind eine besondere Form von Schraubenmuttern, die an der äußeren Seite mit einem Aufsatz, dem sogenannten Hut, versehen sind. Sicherungshutmuttern kommen dann zum Einsatz, wenn der Schraubenkopf vor äußeren Einflüssen oder die Umgebung bzw. Menschen vor dem scharfen Ende eines Schraubenkopfs geschützt werden sollen. Sie werden daher häufig im Holzbau sowie bei Geräten und Spielzeugen eingesetzt.

Wichtig bei der Montage: Auch Sicherungshutmuttern müssen fest angezogen werden. Der Widerstand sollte jedoch nicht zu groß sein, da der Hut sonst nach einer Weile abplatzen kann.

Sicherungsmutter DIN 6926

Die Sechskantmutter nach DIN 6926 ist mit einem Plastikklemmteil (Polyamid) und einem Flansch (auch Sperrverzahnung genannt) ausgestattet. Der Flansch bietet eine größere Auflagefläche und ist besonders wichtig, wenn empfindliches Material verschraubt werden soll. Der Druck auf das Material wird durch die Verteilung auf eine größere Fläche gemildert. Flansch und Klemmteil sorgen in Kombination für einen sicheren Halt.

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