Was ist eine Blindniet und wofür wird sie verwendet?
Blindnieten oder Popnieten werden im Handwerk und in der Industrie verwendet, um Blechkonstruktionen sowie weiche Materialien miteinander zu verbinden. Ein typisches Anwendungsbeispiel ist das Fixieren von Innenverkleidungen in der Automobilindustrie. Die Blindniete dient dazu, zwei Bauteile dauerhaft miteinander zu verbinden. Diese Bauteile können aus verschiedenen Materialien bestehen und unterschiedliche Stärken und Festigkeiten aufweisen. Der Vorteil ist, dass die Bauteile von nur einer Seite erreichbar sein müssen. Blindnieten werden häufig im Maschinen- und Fahrzeugbau eingesetzt.
Wie ist eine Blindniet aufgebaut?
Jede Blindniet besteht aus einem hohlen Nietschaft und einem Nietdorn, der durch diesen Hohlraum verläuft. Der Nietschaft verfügt an der Oberseite über einen Setzkopf, während der Nietdorn an seinem unteren Ende mit einem Nietdornkopf versehen ist. Der Nietdorn hat außerdem eine Sollbruchstelle, die für das Funktionieren der Blindniete essentiell ist.
Was sind die Vorteile von Blindnieten?
Blindnieten oder Popnieten ermöglichen die Verbindung verschiedener Werkstoffe (nahezu aller möglichen Werkstoffe). Der große Vorteil besteht darin, dass die Verbindung sofort entsteht und keine Wartezeiten für das Aushärten oder Abkühlen anfallen. Auch muss die Popniete vor der Verarbeitung nicht vorbehandelt oder gereinigt werden.
Blindnieten müssen für ihre Verarbeitung nicht erhitzt werden, weshalb es zu keinerlei Verzug kommt. Vorhandene Oberflächenveredelungen wie geschliffene oder lackierte Bleche werden durch den Nietvorgang nicht beeinflusst, wodurch das Entstehen von Rost vermieden wird.
Warum sind Blindnieten praktisch?
Blindnieten oder Popnieten werden im Handwerk und in der Industrie eingesetzt, um Blechkonstruktionen sowie weiche Materialien miteinander zu verbinden. Der Vorteil dabei ist, dass beim Setzvorgang nur eine Seite des Bauteils zugänglich sein muss.
Welche verschiedenen Typen von Blindnieten gibt es?
Blindnieten sind in verschiedenen Varianten erhältlich, die jeweils eigene Verarbeitungseigenschaften besitzen und für unterschiedliche Anwendungen geeignet sind.
Die Standardblindniete ist nahezu universell einsetzbar und sichert eine feste, sichere Verbindung - auch zwischen Bauteilen unterschiedlicher Materialien.
Aufgrund ihrer geschlossenen Form gewährleistet die Becher- oder Dichtblindniete eine luft-, staub- und wasserdichte Verbindung. Die Dichtblindniete wird vor allem im Karosserie-, Container- und Schiffsbau sowie im Bauwesen eingesetzt. Sie eignet sich auch für den Einsatz in automatisierten Prozessen.
Im Vergleich zur Standardblindniete sowie zur Becherblindniete hat diese Art der Popniete einen größeren Klemmbereich sowie einen längeren Nietschaft. Bei der passenden Bohrlochgröße erfolgt die Vernietung sowohl staub- als auch spritzwasserdicht. Die Mehrbereichsblindniete eignet sich daher insbesondere für nicht runde Bohrlöcher.
Welche Anwendungsgebiete haben Blindnieten?
Blindnieten werden vor allem im Konstruktions-, Gehäuse-, und Fahrzeugbau, sowie in der Klimatechnik und Möbelindustrie eingesetzt.
Die Spreizblindniete wird insbesondere für die Verbindung weicher und poröser Bauteile eingesetzt, die mit hoher Klemmkraft verbunden werden sollen. Daher eignet sich dieser Nietentyp insbesondere für die Verarbeitung von Bauteilen aus Gummi, Holz, Hartfaser oder Gips. Zum Beispiel bei der Montage von Kunststoffen und Holz sowie in der Verkleidungsbefestigung.
Verschiedene Kopfformen von Blindnieten
Blindnieten gibt es in drei verschiedenen Kopfformen. Während die Standard-, Mehrbereichs-, und Dichtblindniete mit allen drei Kopfformen erhältlich sind, ist die Spreizniete nur mit Flachkopf verfügbar.
- Der Flachkopf: Dieser Kopf ist der häufigste und universell einsetzbare Setzkopf.
- Der Großkopf: Dieser Kopf erzielt eine bessere Kräfteverteilung und eignet sich vor allem für das Vernieten weicher Materialien, wie zum Beispiel dünnem Blech. Auch bei weicheren Materialien wird der Kopf der Niete beim Vernieten nicht ins Material gezogen.
- Senkkopf: Bei Verwendung des Senkkopfes lässt sich nach dem Fixieren der Niete eine flache Oberfläche erzeugen. Dafür muss das Bauteil zuvor mit 120 Grad angesenkt werden.
Welche unterschiedlichen Werkstoffe können Blindnieten haben?
Je nach Art der Nieten bestehen Schaft und Nietdorn aus unterschiedlichen Werkstoffen. Welche Ausführung man wählt, hängt von der gewünschten Anwendung und insbesondere vom Material der zu verbindenden Bauteile ab. Es ist wichtig, dass die Niete dieselbe Korrosionsbeständigkeit wie die Bauteile aufweisen. Andernfalls sollte das Material der Niete höherwertiger sein.
- Werkstoffe Standardniete: Aluminium, Stahl (verzinkt), Edelstahl A2, Edelstahl A4, Kupfer, Bronze
- Werkstoffe Mehrbereichsblindniete: Aluminium, Stahl (verzinkt), Edelstahl A2, Edelstahl A4
- Werkstoffe Dichtblindniete: Aluminium, Stahl (verzinkt), Edelstahl A2, Kupfer, Edelstahl C1
- Werkstoffe Spreizblindniete: Aluminium, Stahl (verzinkt), Edelstahl A2
Wie kommen die unterschiedlichen Materialkombinationen der Nieten in unserem Webshop zustande?
Die unterschiedlichen Materialkombinationen der Blindnieten in unserem Webshop ergeben sich aus den jeweiligen Anforderungen der Anwendungsbereiche.
Es gibt verschiedene Gründe, warum man sich für bestimmte Materialkombinationen bei Blindnieten entscheidet. So kann beispielsweise die Kombination aus einer Alu-Niete und einem Stahl-Dorn zu einer niedrigeren Korrosionsbeständigkeit führen, aber den Vorteil bieten, dass der im Nietschaft verbleibende Nietdorn nach dem Bruch besonders hohe Auszugs- und Ausdrehwerte aufweist. Eine Kombination aus Alu-Alu eignet sich hingegen besonders gut für weichere Materialien und bietet eine bessere Korrosionsbeständigkeit. Eine Kombination aus Alu-A2 ist zwar etwas teurer, bietet jedoch eine noch höhere Korrosionsbeständigkeit und die höchsten Auszugswerte.
Verarbeitung von Blindnieten
Zum Setzen von Blindnieten benötigt man neben der Niete einen passenden Bohrer und eine Blindnietzange. Mit etwas Übung ist die Vernietung ein einfacher und schneller Vorgang: Zunächst wird in beide Materialien ein Loch gebohrt, das um 0,1 Millimeter größer als der Durchmesser der Niete sein sollte. Bei einer Senkkopf-Niete muss ein angesenktes Loch gebohrt werden. Anschließend setzt man die Niete auf die Blindnietzange und vernietet die Blindniete im Loch. Dadurch werden die Materialien dauerhaft miteinander verbunden und der Dorn der Blindniete reißt an der Sollbruchstelle ab.
Der Aufsatz des Setzwerkzeugs, also der Zange, hängt von dem Durchmesser und dem Material der Niete sowie vom Anwendungsbereich ab. Es gibt manuell zu bedienende Einhandzangen in verschiedenen Durchmessern, Zweihandzangen sowie elektrisch betriebene Akku- und Druckluftgeräte. Wenn Sie Fragen haben, können Sie uns jederzeit kontaktieren und sich bei der Au